Neuseeland

März / April 2011

Generell & überhaupt

Vier Tage im Flieger - lohnt sich das für einen dreiwöchigen Urlaub? Wenn es um Neuseeland geht, ja. In den verbliebenen zweieinhalb Wochen haben wir so viele unterschiedliche Landschaften gesehen, als wären wir um die halbe Welt gereist: Grasland, Gletscher, Hügel, Berge, Schluchten, Regenwälder, Vulkane, Seen, Strand, Felsen, Flüsse, Höhlen. Und so dünn das Land auch besiedelt ist - die nächste Touristenbespaßung ist nie weit weg: Bungee, Reiten, Bootstouren, Wanderungen, Rundflüge, Rafting - in unserem Hotel in Queenstown nahmen die Flyer der örtlichen Adrenalin-Provider eine ganze Wand ein. Außerdem gibt es überall leckeres Essen und anständiges Bier zu fairen Preisen. Und dazu entspannte, aber gut organisierte Leute mit einem sehr speziellen Humor. Ein ideales Reiseland also. Wenn es nur nicht so weit weg wäre. Aber man kann ja nicht sein halbes Leben lang darauf warten, einmal richtig viel Zeit für so eine Reise zu haben. Also besser zweieinhalb Wochen Neuseeland als gar nicht.

Wie bringt man diese ganzen touristischen Leckerli nun in zweieinhalb Wochen unter? Pauschal-Angebote für Mietwagen-Rundtouren mit einem festen Tagesprogramm gibt es reichlich. Irgendwie hatten die allerdings alle so ihre Macken: Hier eine überflüssige Zwischenübernachtung, dort ein ausgelassenes Highlight. Die Alternative wäre gewesen, einfach nur einen Mietwagen zu nehmen und drauf los zu fahren. Das hätte aber bedeutet, sich jeden Abend eine neue Unterkunft zu suchen. Da sind wir auf einen guten Kompromiss gestoßen: Bei Erlebe Neuseeland konnten wir unser Programm nach dem Baukastenprinzip selbst zusammenstellen. Mietwagen, Unterkünfte sowie die meisten Ausflüge und Aktivitäten wurden dann vorab gebucht. Das ließ zwar vor Ort wenig Raum für spontane Extratouren, aber dafür mussten wir uns auch keinen Kopf mehr machen, wo wir in welcher Reihenfolge hinfahren wollten - eine sehr angenehme mentale Entlastung unterwegs.

Insgesamt saßen wir ziemlich viel im Auto - 300 Kilometer können in Neuseeland, besonders auf der Südinsel, schon mal eine Tagesreise bedeuten. Aber das ist ok: Es gibt wenig Verkehr und großartiges Windschutzscheiben-Kino, so wird das Fahren nie langweilig. Außerdem hält man ohnehin ständig an, um Fotos zu machen. Das Programm, das wir uns selbst auferlegt haben, war schon ziemlich üppig, aber machbar. Wenn ich vier Wochen Zeit gehabt hätte, hätte ich aber keine weiteren Ziele angesteuert, sondern mehr Zeit an den einzelnen Stationen verbracht.

Hin & her

Hinflug von Frankfurt nach Christchurch mit Korean Air via Seoul und Auckland. Mit dem Mietwagen von Christchurch nach Auckland (ca. 3600 Kilometer). Rückflug von Auckland nach Frankfurt mit Zwischenübernachtung in Seoul.

Hochs & Tiefs

Großartig:

• Die Landschaft (keine ganz neue Erkenntnis, aber muss noch mal gesagt werden)



• Autofahren - wenn man sich mal an den Linksverkehr gewöhnt hat, machts Spaß. Kostenlose Garmin-Karten gibts übrigens hier.



• Der neuseeländische Humor - eine Einstimmung darauf bekommt man schon im Sicherheitsvideo von Air New Zealand

Vermeidenswert:

• Zu viele Aktivitäten ins Programm packen. Im Abel Tasman Nationalpark haben wir eine vorgebuchte Bootstour geschwänzt, weil wir mal ausschlafen wollten.



• Zu lange mit dem Abendessen warten. Wer sich nach acht Uhr noch auf die Suche nach einem Restaurant macht, der landet schon mal bei Nudelsuppe aus der Tankstelle.



• Der Baedecker-Reiseführer. DuMont ist informativer - und dabei auch noch witziger.



• Mietwagen buchen, der nur für einen Fahrer versichert ist. Das Kleingedruckte lesen!

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